BlogbeitragWer bist du eigentlich in deinem Leben?
Dass wir für uns selbst und unser Leben verantwortlich sind, gehört zu den Dingen, die wir alle irgendwann im Laufe unseres Lebens lernen. Lernen können und auch sollten. Manchmal früher, manchmal später. Bestenfalls freiwillig, manchmal aber zwingen uns äußere Umstände oder eine bestimmte Situation oder Erfahrung, genauer hinzuschauen und lehren uns, auf uns aufzupassen und für uns da zu sein. Denn niemand – außer wir selbst – wissen, was gut für uns ist.
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Irgendwann in den letzten Monaten begegnete mir im Radio oder Podcast die Frage, die sich bei mir verfangen hat und die ich nicht mehr loswurde: Wer bist du eigentlich in deinem Leben?
Wer bist DU in deinem Leben und was tust du für dich und wie tust du es? Bist du eine Person? Oder mehrere. Kannst du zwischen ihnen hin und her switchen, die Führung durch unterschiedliche ICHs erleben, wie du es gerade brauchst? Und vor allem, wie machst du es? Wie gut gelingt dir dein Leben?
Davon hängt vielleicht eine Menge ab. Dein Glück, dein Liebesleben, deine Karriere, mit welchen Menschen du dich umgibst, wie gesund du bist, wie alt du wirst und möglicherweise auch, wie viel du selbst steuerst oder dem vermeintlichen Zufall überlässt.
Ich begebe mich auf Spurensuche, spreche immer wieder mit verschiedenen Menschen dazu. Stelle die Frage auch in meinen Coachings. Die Reaktionen sind sehr verschieden – von Irritation über Unverständnis bis inspiriert sein ist alles dabei. Nach jeweiligem Austausch darüber wird immer wieder schnell klar – es macht einen Unterschied, ob ich in meinem Leben Dramaturg*in, Lehrer*in, Beamt*in, Chauffeur*in, Polizist*in, DJane oder der Hausmeister*in bin. -
Die Frage ist nach wie vor: wer führt in deinem Leben die Regie, wie sehr bestimmst du dein Leben oder lässt es bestimmen? Bist du dir darüber bewusst?
VARIANTE 1
Wenn ja, und geht es dir gut damit, dann kannst du an dieser Stelle aufhören mit Lesen und Eis essen gehen. Am besten am Strand. Und deinem inneren ICH mal kräftig DANKE sagen.
VARIANTE 2
Wenn nein oder wenn du unsicher bist, stell ich dir die Frage, horche in dich hinein, versuche, dich von innen und außen zu beobachten. Welche Eigenschaften deines inneren Lotsen kannst du erkennen? Wirst du geführt oder im Chaos gelassen? Ist jemand am Werk, der dich ganzheitlich sieht und versteht und dementsprechend agiert? Was fehlt dir womöglich und von wem bräuchtest du es?
Wenn ein Hausmeister am Werk deines Lebens ist, sind vermutlich alle Schlösser geölt, die Leuchtmittel intakt und alles haptisch-mechanische funktioniert. Da endet aber oft die Kompetenz, schon allein aufgrund der zugeschriebenen Rolle. Wenn wir mehr Musik, Liebe, Leichtigkeit, Leidenschaft, Gefühl und Genuss brauchen, ist der Hausmeister nicht schlecht, aber dafür meist nicht die oder der Richtige. Wer aber könnte die richtige Rolle für dich in deinem sein? Dirigent*in, Köch*in, Gärtner*in oder Hypnotiseur*in – oder eine Mischung?
Woran willst du dich orientieren? Willst du als Leistungsmensch, als Ausführende/r fremder Lebensbilder durchs Leben gehen? Was ist mit deinen anderen Werten? Familie? Freunde? Gesundheit? Lebenszeit? Womit kannst du dem Leisten, dem Kraftzehrenden, dem Fremdbestimmten etwas entgegensetzen?
Viele Werte und auch Glaubenssätze haben wir in unserer Herkunftsfamilie vorgelebt bekommen und ungefragt mitbekommen. Es ist immer möglich, sich diese Dinge anzuschauen und zu hinterfragen. Und – das ist ein wichtiger Punkt: wir müssen nicht daran festhalten.
Wenn wir wissen, was wir eigentlich brauchen, wann und von wem, können wir besser damit umgehen und die Dinge in unser Leben holen, die uns erfüllen, gesund halten, uns entwickeln lassen. Und wenn wir die Hindernisse identifizieren, die uns davon abhalten, sie in unser Leben zu holen, können wir der Kreator unsers eigenen Lebens werden. -
Vielleicht inspizieren dich die Impulse, einen frischen Blick zu bekommen, wer Du in deinem Leben zukünftig sein möchtest. Und probiere es aus. Sei mutig. Schmecke ab, überlege, was fehlt, würze nach. Wenn es nicht gleich passt, verharre nicht, sondern verändere weiter. Bis dir dein inneres Team passt wie ein Maßanzug.
Vertrauensvolle Grüße – eure Jana